DOCUMENTA KASSEL 16/06-23/09 2007

Schmutzig und stinkend

14. Juli, 4. August, 11. August und 22. September, 15:00 bis 18:00 Uhr

Auf der diesjährigen documenta sind einige künstlerische Arbeiten zu sehen, die sowohl verdeckt als auch explizit Anspielungen an Sexualität und sexuelle Spielformen beinhalten. Die Sorge der Großen um Pornografie und Missbrauch darf in einer öffentlichen Ausstellung aber nicht zur Zensur für die Kleinen werden.

schmutzig und stinkend ist ein Vermittlungsprogramm ohne Eltern und Lehrer. Es geht der Frage nach, warum Erwachsene sich aufregen, wenn Kinder und Jugendliche sich öffentlich mit Sexualität und Liebe auseinandersetzen. Es fragt danach, warum Künstler schockierende Bilder erzeugen und Kunst die Regeln brechen darf. Mut zum Schocken und Schämen ist überlebenswichtig und auch hier Voraussetzung.

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Drehtag 1/2/3


1., 8. und 15. August, 10:00 Uhr

In Kooperation mit dem Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel bot aushecken im August drei Fernsehprojekttage an. Ziel eines jeden Drehtags war die Produktion eines Fernsehbeitrags, der anschließend im Offenen Kanal, Kassel ausgestrahlt wird wurde.

Mittwoch 1. August: Drehtag 1/zusammenhecken
Wenn zwei zusammenhecken, nennt man es Liebe. Oder auch nicht. Untersucht wurde an diesem Drehtag das große Thema anhand von künstlerischen Werken der documenta 12 und auch im eigenen Leben. Wer küsst wen?

Mittwoch 8. August: Drehtag 2/zerhecken
Der Drehtag zerhecken thematisierte die Gewalt: Darstellungen von Gewalt in der Kunst und Gewalt in der Gesellschaft. Welche Formen gibt es? Und wie friedlich ist eine Kamera, wenn sie den Menschen zu Leibe rückt?

Mittwoch 15. August: Drehtag 3/überhecken
Der dritte Drehtag überhecken fragte nach dem allgegenwärtigen Thema „Lernen“. Was will man lernen und von wem? Was lernt man auf der documenta 12 und was in der Fußgängerzone? Hier sucht ihr nach einer Antwort.

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film-aus-hecken


9. bis 11. August, 14:00 Uhr

Im Rahmen von aushecken, dem Vermittlungsprogramm für junge BesucherInnen der documenta 12 fand vom 9.-11. August ein dreitägiger Animationsfilm-Workshop in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum Offener Kanal Kassel statt. Nach einem gemeinsamen Ausstellungsbesuch wurde die Gruppe 8- bis 12-jähriger TeilnehmerInnen in die Grundlagen der Animationsfilmtechnik eingeführt. In gemeinsamer Arbeit entstand anhand der Beobachtungen und Erlebnisse in der Ausstellung ein Animationsfilm.

Ein aushecken-Projekt mit Silke Ballath und Deniz Sözen.

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aushecken - Tricksen


15. bis 17. August, 11:00 Uhr

Tricksen in der Schule kennt jeder, aber geht das auch auf der documenta? Wir probieren es aus.

In diesem aushecken-Workshop der Künstlerin Annette Krauss für 14- bis 17-jährige Jugendliche wurden die Schlupflöcher des Alltags gesucht. Es wurde um- und abgelenkt, es wurden neue gangbare Wege erprobt und Interaktionen mit den anderen Passanten und dem Publikum provoziert. Jede Aktion reagierte auf die Erfordernisse der Situation. Das documenta-Areal wurde zum Testgebiet für eine Herausforderung des Alltags. Feedback holten sich die TeilnehmerInnen des Workshops bei den ausgestellten Werken.

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aushecken - Fotoexkursion mit Lidwien van de Ven

31. August bis 2. September, 14:00 bis 18:00 Uhr

Im September waren Jugendliche von 12 bis 16 Jahren im Rahmen eines dreitägigen Workshops zu Fotoexkursionen mit der documenta 12 Künstlerin Lidwien van de Ven eingeladen.

An jedem der drei Workshoptage wurde eine religiöse Stätte der Stadt Kassel besucht; religiöse Stätten unterschiedlicher Religionen. An jedem Ort lernte die Gruppe eine Person kennen, die dort arbeitet und den Ort vorstellte und erklärte. Dann wurden die Orte in Ruhe betrachtet und fotografiert.

Wie kann man von religiösen Räumen Bilder machen? Was möchte man zeigen? Wie unterscheiden sich die Wahrnehmungen von einem Ort? Gemeinsam mit der Künstlerin näherten sich die Jugendlichen diesen Fragen.

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aushecken
- documenta-Zeit ist Großeltern-Zeit


Sonntag, 2. September und Sonntag, 16. September, 11 bis 14 Uhr und 12 bis 15 Uhr

Am Sonntag, dem 2. September waren Großeltern eingeladen, zusammen mit ihren Enkelkindern im Rahmen des Kunstvermittlungsprogramms von aushecken Zeit miteinander zu verbringen.

Zusammen mit einer Kunstvermittlerin des documenta-Teams wurde die Ausstellung besucht. Gemeinsam wurde über Werke der Ausstellung nachgedacht, gezeichnet und fotografiert.

Wer sieht was? Wie wird die documenta aus 7-jährigen und wie aus 70-jährigen Augen betrachtet?

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Was guckst du? - Reloaded.

Ein Filmworkshop mit der antirassistischen Organisierung kanak attack

Vorbesprechung: Montag, 3. September, 18:00 Uhr
Termin: Dienstag und Mittwoch, 4. und 5. September, jeweils 16–19 Uhr
Bis zu 15 TeilnehmerInnen (15-20 Jahre)

Im Einbürgerungstext des Landes Hessen wird Wissen um „deutsche Kultur“ abgefragt. Der Test stellt unter anderem folgende Frage: „In Kassel findet alle fünf Jahre eine der bedeutendsten Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst statt. Welchen Namen trägt diese Ausstellung?“
Wie kommt es, dass die documenta Teil dieses Tests ist? Warum und für wen ist die Ausstellung wichtig? Und was ist überhaupt „deutsche Kultur“?

Gemeinsam mit kanak attack werdet ihr einen Film über die documenta (als „weißes Ghetto“) drehen. Lust? Dann schaut vorbei!

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aushecken mit Bill Kouélany

8. September, 15:00 bis 18:00 Uhr

Am Samstag, dem 8. September war die documenta 12 Künstlerin Bill Kouélany zu Gast bei aushecken.

Bereits im Vorfeld bat die Künstlerin die teilnehmenden Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren ein Foto von sich selbst mitzubringen. Erarbeitet wurden im Rahmen von drei Stunden aushecken Selbstporträts der Jugendlichen unter Einbezug von Zeitungstexten und Zeitschriftenabbildungen. Jedes so entstandene Werk wurde von der Künstlerin befragt. Manche hatten ihr Konterfei mit Autos und Börsenkursen umgeben, andere assoziierten sich mit Abbildungen von Pflanzen und Früchten. „Gib contra“ war auf dem Werk einer jungen Teilnehmerin zu lesen. Zum Abschluss führte Bill Kouélany die Gruppe zu ihrer Installation im Aue-Pavillon: Der stilisierte Nachbau einer Mauerruine mit eingearbeiteten Zeitungsausschnitten. Schon nach kurzer Zeit entdeckten die Jugendlichen dort das eincollagierte Porträt der Künstlerin.

Sprachen: Deutsch und Französisch

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Zwischen den Bildern


Trickfilm-Workshop

Samstag und Sonntag, den 8. und 9.9., 10:30 bis 17:00 Uhr und 10:30 bis 16:00 Uhr

In dem zweitägigen Animationsfilm-Workshop mit Lili Scholtes geht es um auseinanderschneiden und zusammensetzen: Bilder und Geschichten mit einfachen Trickfilmmethoden.

Wir besuchen die Ausstellung und erzählen die Geschichten neu oder anders oder ganz andere Geschichten.

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aushecken - Girls just wanna have fun!

15. September, 15:00 bis 18:00 Uhr

Das aushecken-Sonderformat Girls just wanna have fun! ist ein Vermittlungsprogramm für Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren rund um das Thema Körper und Sexualität. Mädchen erleben Körper und Sexualität auf andere Weise als Jungs. Dieses Erleben wird in der Öffentlichkeit jedoch wenig dargestellt und erscheint vielen Mädchen nicht „normal“. Allein unter Mädchen wurde im Vermittlungsprogramm nach Worten und Bildern gesucht, die, z.B. in der Schule oder in den Medien, das Erleben von Körper und Sexualität beschreiben. Welche unterschiedlichen Darstellungen gibt es dazu in der Ausstellung? Was wird mit diesen Bildern jeweils ausgesagt? Und was hat das alles mit uns zu tun? Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren waren eingeladen, anhand von diesen Fragen, gemeinsam Kunstwerke zu betrachten, darüber zu reden, miteinander zu lachen, zu diskutieren und unsere eigenen Bilder zu finden und zu gestalten. Girls just wanna have fun! ist ein Vermittlungsprogramm ohne Erwachsene, LehrerInnen und Jungs von Birgit Bertram, Katharina Dietz, Kathrin Nölle und Sonja Parzefall.

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aushecken - Männer an Bord bringen Unglück. Frauen auch.


18. bis 21. September, 15:00 bis 18:00 Uhr
Ein Workshop für Piratinnen (bad girls are everywhere) mit der documenta 12 Künstlerin Ines Doujak und der Kunstvermittlerin Sara Hossein
 

Foto: Isabel Winarsch
„Die SeeräuberInnen des 18. Jahrhunderts schufen ein ‚Informationsnetzwerk‘, das den Globus umspannte: Primitiv und primär dem harten Business gewidmet, funktionierte das Netz dennoch auf bewundernswerte Weise. Das Netz bestand aus versprengten Inseln, entlegenen Verstecken, wo Schiffe vor Anker gehen und mit Proviant beladen, Raubgut und Beute gegen Luxusgüter und Notwendigkeiten getauscht werden konnten.“ (Hakim Bey, Die Temporäre Autonome Zone)

Das Wort „Piraterie“, abgeleitet von dem griechischen Wort „peiran“, bedeutet so viel wie „wagen, unternehmen, versuchen“. Wir sind Piratinnen, die sich nichts vorschreiben lassen, die kämpfen und Spaß haben. Wir bilden unser eigenes rebellisches Netzwerk.

In der letzten Ausstellungswoche entwickelte sich in einem viertägigen Workshop ein intensives und spannendes Arbeiten mit acht Schülerinnen (Rahima Pljakic, Sara Biester, Kristina Fritzler, Tugba Gökler, Morsal Akrami, Shamineh Dadkha-Benam, Maria Maschtelerowa, Charlotte Noack).
 
Der Begriff „Piratin“ musste nicht lange besprochen werden, denn die Schülerinnen hatten alle eine klare Vorstellung, wie eine Piratin lebt, sich kleidet und wie sie ihre Beziehungen zu anderen Menschen gestaltet. Am zweiten Workshop-Tag gingen wir selbst als Piratinnen verkleidet in den Aue-Pavillon, um dort in den Kunstwerken Darstellungen von starken Frauen zu suchen und zu fotografieren.
 
Um die Piratin als Figur in antikapitalistischen, feministischen und queeren Kämpfen noch besser zu fassen, wurden KünstlerInnen eingeladen, Grußbotschaften zu schicken. Aus diesen Grüßen, unseren Zeichnungen und mitgebrachten Bildern und Texten wurden Collagen gemacht. Daraus entstand ein Fanzine.





 
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